Resilienz im Führungsalltag

Resilienz im Führungsalltag: Wie du in herausfordernden Situationen souverän bleibst

Wie du in herausfordernden Situationen souverän bleibst.

Führung ist kein Ponyhof. Wer Verantwortung für ein Team trägt, weiß: Es gibt Tage, an denen fühlt man sich wie der Fels in der Brandung – und dann gibt es Tage, an denen man am liebsten selber kündigen würde. Resilienz im Führungsalltag bedeutet, auch unter Druck handlungsfähig zu bleiben, klare Entscheidungen zu treffen und gleichzeitig die Menschen im Blick zu behalten.

 

Warum ist Resilienz in der Führung so entscheidend?

Resiliente Führungskräfte können mit Unsicherheiten, Druck und Konflikten umgehen, ohne sich davon vereinnahmen zu lassen. Sie bewahren einen kühlen Kopf, wenn es ungemütlich wird, und können andere durch herausfordernde Situationen navigieren. Aber Resilienz ist kein Naturtalent – sie ist eine Fähigkeit, die man trainieren kann.

Schauen wir uns einige klassische Führungssituationen an, die besonders viel Resilienz erfordern – und wie du sie meisterst.

  1. Betriebsbedingte Kündigungen – Wenn du schlechte Nachrichten überbringen musst

Kaum eine Aufgabe belastet Führungskräfte mehr als Kündigungen aussprechen zu müssen. Die Sachlage mag objektiv klar sein – wirtschaftliche Zwänge, Umstrukturierungen, Kostendruck – aber für die betroffenen Mitarbeiter ist es ein Schock.

Resiliente Strategie:Eigene Emotionen klären: Es ist okay, wenn dir das Gespräch unangenehm ist – aber du bist nicht der/die Leidtragende. Bereite dich gut vor, um sicher aufzutreten. ✔ Verständnis zeigen, aber Klartext reden: „Ich weiß, dass diese Nachricht hart ist, und ich hätte mir eine andere Lösung gewünscht.“ ✔ Den Fokus auf den nächsten Schritt richten: Unterstützungsangebote wie Outplacement oder Netzwerkkontakte können helfen.

  1. Kritikgespräche – Wenn du schwierige Rückmeldungen geben musst

Feedback geben ist einfach, wenn es positiv ist. Kritische Rückmeldungen hingegen sind ein Minenfeld. Manche Mitarbeiter reagieren einsichtig, andere gehen in den Gegenangriff oder mauern sich ein.

Resiliente Strategie:

Klarheit vor Nettigkeit: Kritik sollte sachlich und konkret sein („Mir ist aufgefallen, dass du mehrfach zu spät warst, was das Team belastet.“). Kein Weichspüler.

Emotionale Deeskalation: Ruhe bewahren, selbst wenn das Gegenüber emotional reagiert.

Lösungsorientierung: „Was brauchst du, um das künftig anders zu machen?“

  1. Ein Mitarbeiter mit einem vermuteten Alkoholproblem – Wann und wie du handeln solltest

Plötzlich häufen sich Krankheitstage, die Leistung sinkt, und du bemerkst vielleicht sogar Alkoholgeruch. Die Vermutung liegt nahe, aber du kannst nicht einfach eine Anschuldigung in den Raum stellen.

Resiliente Strategie:

Beobachtungen, keine Vermutungen ansprechen: „Mir fällt auf, dass du dich in letzter Zeit häufig krankmeldest und unkonzentriert wirkst.“

Hilfe statt Vorwurf anbieten: Falls dein Unternehmen eine betriebliche Suchtberatung hat, verweise darauf.

Grenzen setzen: Falls der Verdacht sich erhärtet, klare Konsequenzen ziehen, aber mit Respekt.

  1. Konflikte im Team – Wenn die Fetzen fliegen

Streit im Team kann lähmend sein. Unausgesprochene Spannungen, offene Konfrontationen oder Passiv-Aggressivität – als Führungskraft bist du oft der Schiedsrichter.

Resiliente Strategie:

Raus aus der Opferrolle: Als Führungskraft kannst du Konflikte nicht ignorieren – nimm eine aktive Vermittlerrolle ein.

Sofort handeln: Je länger Konflikte brodeln, desto schwieriger wird die Klärung.

Jede Seite anhören: Menschen wollen gesehen und gehört werden – nimm dir die Zeit.

Lösung gemeinsam erarbeiten: „Was braucht ihr, um künftig wieder gut zusammenzuarbeiten?“

  1. Schwierige Kundengespräche – Wenn du als Blitzableiter herhalten musst

Ich habe als Führungskraft bei Lufthansa viele solcher Momente erlebt: Ein Kunde hat seinen Flug verpasst und ist außer sich. Er brüllt den Mitarbeitenden am Schalter an, der schickt ihn zu mir. Jetzt heißt es, professionell bleiben.

Resiliente Strategie:

Souverän bleiben: Wer sich provozieren lässt, verliert. Klare, ruhige Stimme, Blickkontakt halten.

Verständnis, aber keine falschen Versprechen: „Ich verstehe, dass das frustrierend ist. Lassen Sie mich schauen, welche Optionen wir haben.“

Nicht persönlich nehmen: Es geht nicht um dich, sondern um die Situation.

Fazit: Führung beginnt mit dir selbst

Resilienz im Führungsalltag bedeutet, die eigene Veränderungskurve zu verstehen, auf der Sachebene klar zu bleiben und Mitarbeiter emotional aufzufangen. Es geht nicht darum, alles „wegzustecken“, sondern konstruktiv damit umzugehen. Und das Beste: Resilienz kann trainiert werden.

Welche dieser Situationen kennst du aus eigener Erfahrung? Schreib mir – ich bin gespannt auf deine Erlebnisse!

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